Pädagogische Diagnostik

Die Diagnostik der Lese- und Rechtschreibfertigkeiten bzw. Rechenfertigkeiten ist für Kinder und Eltern ein sensibles Thema. Umso wichtiger ist ein fundiertes und spezifisches Fachwissen, sodass nur speziell ausgebildete Personen eine Diagnostik durchführen dürfen.

 

Eine frühe Erkennung von Kindern mit Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten bzw. Rechenschwierigkeiten ermöglicht eine frühe Förderung. Je früher Kinder in diesen Bereichen eine spezielle Therapie machen, umso besser können sie damit in Alltag und Schule bzw. später im Berufsleben umgehen. Dies ist für die Kinder und Jugendlichen hilfreich, weil sich Legasthenie und Dyskalkulie nicht auswachsen und somit auch im Erwachsenenalter bestehen.

 

Kinder mit Schwierigkeiten im Erwerb von Lesen, Rechtschreiben und Rechnen oder wenn andere Familienmitglieder ebenso Schwierigkeiten darin haben/hatten, können schon ab dem Kindergartenalter oder der ersten Klasse Volksschule erkannt und beobachtet werden. Eine Abklärung der Legasthenie/Dyskalkulie kann schon ab Ende der ersten Klasse Volksschule gemacht werden. Davor kann bei Risikokinder, bei denen der Verdacht besteht, mit Screenings der Entwicklungsstand der Vorläuferfertigkeiten beschrieben werden.

 

Damit Kinder und Jugendliche eine Diagnose gestellt bekommen und in weiterer Folge in einer Therapie bestmöglich gefördert werden können bedarf es einer umfassenden Diagnostik. Dabei unterscheidet man in pädagogische Diagnostiken und klinisch-psychologische Diagnostiken nach ICD-11/DSM-5.

 

In beiden Fällen führen die Diagnostiker/innen mit Ihrem Kind und Ihnen ein Anamnesegespräch. In diesem werden u. a. Themen wie z. B.

  • aktueller Vorstellungsgrund,
  • Schullaufbahn (z. B. Zeugnisnoten, Schulwechsel, Lehrer/innen-Wechsel, Sonderpädagogischer Förderbedarf …),
  • Beobachtungen bezüglich Lesen/Rechtschreiben/Rechnen im schulischen Setting (Schularbeiten, freies Schreiben, Diktate, Blitzrechnen …),
  • Lern- und Leistungsbereitschaft,
  • Hausübungssituation,
  • familiäre Prädisposition,
  • bisherige Therapien (z. B. Logopädie, Ergotherapie, schulische Legasthenie- und/oder Dyskalkulieförderung) als auch
  • die kindliche Entwicklung (kognitiv, sozial, Motorik, Sprache, Aufmerksamkeit, Hören, Sehen ...)

besprochen.

 

Die Lese- und Rechtschreibfertigkeiten und/oder Rechenfertigkeiten werden bei beiden anhand von standardisierten, anerkannten Tests festgestellt. Diagnostiken nach ICD-11/DSM-5  inkludieren nicht nur eine Testung  des Lesens, Rechtschreibens und/oder Rechnens sondern unter anderem auch eine Intelligenzdiagnostik (kognitive Leistungsfähigkeit) und eine Abklärung von Komorbiditäten zum Ausschluss von anderen neurologischen oder psychologischen Krankheiten (z.B. ADS/ADHS…).

 

Die Abklärung von körperlichen Eigenschaften wie z. B. Sehen und Hören (päd. Audiogramm) bei Spezialisten ist bei beiden Diagnostiken wichtig.

 

Anhand all dieser Tests kann eine speziell auf das Kind zugeschnittene Therapie geplant werden.

 

In meiner Praxis führe ich pädagogische Diagnostiken durch.


Es geschieht immer das, woran du glaubst; der Glaube an eine Sache sorgt dafür, dass sie geschieht.

(Frank Loyd Wright)