Sowohl Legasthenie als auch Dyskalkulie sind in der ICD-11 (Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, gültig seit 1. 1. 2022) durch die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) und im DSM-5 (Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen DSM-5®) der American Psychiatric Association klassifiziert.
Nach der ICD-11 gehören beide zu den Lernentwicklungsstörungen und sind unter folgenden Codes genauer beschrieben:
06 Psychische Störungen, Verhaltensstörungen oder neuronale Entwicklungsstörungen
6A03 Lernentwicklungsstörung
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6A03.0 Lernentwicklungsstörung mit Lesebeeinträchtigung (anhaltende
Schwierigkeiten beim Erlernen akademischer Fähigkeiten im Zusammenhang mit dem Lesen, wie z. B. Genauigkeit beim Lesen von Wörtern, Leseflüssigkeit und Leseverständnis)
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6A03.1 Lernentwicklungsstörung mit Beeinträchtigung im schriftlichen
Ausdruck (anhaltende Schwierigkeiten beim Erlernen akademischer Fähigkeiten im Zusammenhang mit dem Schreiben, wie z. B. korrekte Rechtschreibung, korrekte Grammatik und
Zeichensetzung sowie Organisation und Kohärenz der schriftlichen Gedanken)
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6A03.2 Lernentwicklungsstörung mit Beeinträchtigung in Mathematik (anhaltende
Schwierigkeiten beim Erlernen akademischer Fähigkeiten im Zusammenhang mit Mathematik oder Arithmetik, wie z. B. Zahlensinn, Auswendiglernen von Zahlenfakten, genaues Rechnen, flüssiges
Rechnen und genaues mathematisches Denken)
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6A03.3 Lernentwicklungsstörung mit anderer spezifizierter Beeinträchtigung des Lernens (anhaltende Schwierigkeiten beim Erlernen anderer
akademischer Fähigkeiten als Lesen, Mathematik und schriftlicher Ausdruck)
Dem DSM-5 entsprechend werden Legasthenie und Dyskalkulie den Entwicklungsstörungen, genauer den spezifischen Lernstörungen, zugeordnet:
- 315.00 Mit Beeinträchtigung beim Lesen (Lesegenauigkeit, Lesegeschwindigkeit oder -flüssigkeit,
Leseverständnis)
- 315.2 Mit Beeinträchtigung beim Schriftlichen Ausdruck (Rechtschreibung, Genauigkeit der Grammatik
und Zeichensetzung, Klarheit und Strukturierung des Schriftlichen Ausdrucks)
- 315.1 Mit Beeinträchtigung beim Rechnen (Zahlenverständnis, beim Einprägen Arithmetischer Fakten,
beim Genauen oder Flüssigen Rechnen, beim Genauen Mathematischen Schlussfolgern)
Du bist mutiger als du glaubst, stärker als du scheinst und intelligenter als du denkst.
(A. A. Milne)